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Hier anmeldenGold ist derzeit in aller Munde. Und alle, die sich äussern, erwarten steigende Preise. Ich auch. Doch die Frage drängt sich auf: Ist soviel Übereinstimmung nicht eine Kontraindikation?
Die berühmte Konsensus-Frage ist stets im Lichte der Geschichte, wie ein Objekt zum gegenwärtigen Kurs gekommen ist, zu beurteilen. Und hier ist sie: Ende der Hausse im September 2011 nach einem Anstieg seit dem ersten positiven technischen Signal im Januar 2001 von 557% in zehn Jahren. Anschliessend eine Baisse von 45% während 51 Monaten. Nach einer dreimonatigen Erholung setzte ein Seitwärtstrend ein. Ein Teil davon ist auf dem abgebildeten Chart nachvollziehbar. Er zeigt einmal mehr den selbst für langjährige Anwender immer wieder unglaublich hohen Nutzwert des 20-Monate-Bollinger Bandes vor allem in Kombination mit den sogenannten „japanischen Kerzen“. Diese illustrieren die Wende des Momentums von tendenziell eher negativ zu tendenziell eher positiv, die in den drei Monaten August, September und Oktober 2018 erfolgte. Die Erholung bis zum starken Monat Juni nahm selbst für das ungeübte Auge einen ganz anderen Verlauf als jede der vorangegangenen Erholungen seit 2015.
Was geschah im Juni?
Den starken Juni mit einem Plus von 8.2% interpretiere ich als Abschluss des ersten Schrittes eines neuen Trends, der unter einer Voraussetzung deutlich höhere Goldpreise zur Folge haben wird. Diese Voraussetzung liegt in der Art und Weise, wie die Rückschläge verlaufen werden, welche die Wochen- und Tages-Charts ankündigen. Diese gehen aus Kursmustern hervor, die sich aus der Handlungsweise von Bullen und Bären ergeben. Sie sind zu zahlreich, um hier aufgeführt zu werden. Was ich sehen will ist jedoch, dass sie zeigen, dass rückläufige Preise sachte einsetzende Nachfrage auslösen. Die Betonung liegt auf sachte: Nach der Hektik der letzten vier Wochen soll bedächtiges Akkumulieren aus den Handelsmustern erkennbar werden als Ausweis einer Population, die strategisch vorgeht und nicht prozyklisch auf irgendwelche Nachrichten reagiert. Das zusammen mit der mittlerweile eingesetzten relativen Stärke des Goldpreises zu den Aktien-Indizes wird die Bestätigung dafür sein, dass ein primärer Aufwärtstrend in Gold begonnen hat.
Die Bedeutung für die Aktienbörsen
Seit Ende der letzten Hausse des Goldpreises im September 2011 haben die Goldminen-Indizes bis zum Ende der Baisse des Goldpreises im Dezember 2015 im Schnitt mit einem Minus von 83% rund das 1,8-fache des Goldpreises verloren. Seither hat Gold 26% zugelegt. Die Goldminen-Indizes sind in einer sehr volatilen Schaukelfahrt um 100% gestiegen. Goldminen-Aktien sind in erster Linie Aktien, und zwar traditionell sehr volatile Aktien. Die Richtung ihrer Trends gibt der Goldpreis vor. Das Momentum ist fast immer deutlich höher als jenes des Goldes.
Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch geworden, dass Gold und Goldminen-Aktien anhaltende primäre Aufwärtstrends entwickeln. Einen Vorbehalt habe ich weiter oben angebracht, der besagt, dass ich sehr wahrscheinlich in nächster Zeit wiederholt auf das Thema zurückkommen werde. Voreilige werden vielleicht den Schluss ziehen, dass ein starker Goldpreis eine negative Indikation für die Aktien-Märkte sei. Es ist daran zu erinnern, dass der Goldpreis erst ab 1971 sukzessive und ab 1974 endgültig freigegeben wurde. Aus den zur Verfügung stehenden rund 4½ Jahrzehnten ergibt sich keine stabile Korrelation irgendwelcher Art von Aktien-Indizes zum Goldpreis.
Alfons Cortés
Senior Partner
Unifinanz Trust reg.
Austrasse 79
LI-9490 Vaduz
Telefon +423 237 47 60
Fax +423 237 47 67
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