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Hier anmeldenGute Trends laufen aus eigener Kraft. Adverse Nachrichten vermögen sie kaum zu beeinträchtigen. Diese Insensivität gegenüber exogenen Ereignissen und das hohe Momentum überzeugen immer mehr Marktteilnehmende vom noch vorhandenen Trendpotential. Eines Tages scheitern sie – an sich selbst, an ihrem ausserordentlichen Erfolg. Die Geschichte zeigt, dass „eines Tages“ meistens viel weiter weg liegt als man sich vorstellt.
Wie hat sich wohl die Meinung in die Köpfe mancher Börsianer eingeschlichen, bestimmte Aktien seien in den Portfolios untervertreten? Ich habe immer geglaubt – und dieser Glaube lebt in mir weiter – dass es für jede verkaufte Aktie einen Käufer gebe. Manche Käufer mögen unter Umständen die Emittenten sein, aber das macht wohl nur einen kleinen Teil zum Beispiel der 138 S&P 500 Aktien aus, die in den letzten zwölf Monaten zwischen 20% und 74% verloren haben.
Wer „untervertreten“ zum Kriterium für den Kauf von Aktien macht, wird jetzt einen grossen Bogen um den Philadelphia Gold & Silver Index XAU machen. Ich nicht. Ich finde sein Momentum toll und traue ihm noch einiges Potential zu. Genau wie dem NYSE Arca Gold Bugs Index auch, der nur Aktien beinhaltet, die ihre Goldproduktion nicht auf Termin verkaufen.
Gold befindet sich seit einem Jahr in einem primären Aufwärtstrend. Darüber habe ich erstmals im Newsletter Juli 2019 geschrieben. Im Newsletter Januar 2020 habe ich nachgedoppelt und dabei in vier Grafiken illustriert, warum die ganze Entwicklung von August 2018 bis Mai 2019 eine „bilderbuchreife Aufbauphase für einen Bullenmarkt in Gold“ sei.
Silber hat etwas länger gebraucht bis sein primärer Aufwärtstrend im Juli dieses Jahres startete. Von Juli 2016 bis Juni 2020 fand sein Handel in einem klar definierten Seitwärtstrend statt. Die folgende Grafik zeigt den Silberpreis von Juni 2003 bis zum 4. August 2020. Man sieht den Aufwärtstrend bis April 2011, der in einer Blase im 20- und 40-Monate-Bollinger-Band als typischer „Brennpunkt“ sein Ende fand. Es folgt ein Abwärtstrend bis Januar 2016 und danach bis Juni 2020 ein Seitwärtstrend innerhalb des 40-Monate-Bollinger-Bandes. Die durchgezogene Linie stellt den Goldpreis relativ zum Silberpreis dar.
Silbertrends laufen mit einer Zeitverzögerung hinter Gold her, bauen dann in der Regel höheres Momentum in beide Richtungen auf. Das ist neuestens auch in diesem Jahr zu beobachten gewesen. Der grosse Rückstand zu Gold im April 2020 (gelber Markierung) wurde in drei Monaten aufgeholt:
Grösseres Momentum als Gold und Silber weisen Gold- und Silberminenaktien auf. Der oben abgebildete Chart wurde in der Folge durch den Philadelphia Gold & Silver XAU Index ergänzt, der in einer gestrichelten Linie dargestellt ist:
Das höhere Momentum in beide Richtungen im Vergleich zu Gold als auch zu Silber ist hier unschwer zu erkennen.
Zum Schluss zeige ich noch den XAU in seiner relativen Entwicklung zum S&P Global 1200 Information Technology Index seit 2005:
Das untere Fenster zeigt die Veränderungsrate des XAU relativ zum S&P Global 1200 Information Technology Index von Monat zu Monat in der gestrichelten Linie und den 50-Monate-Durchschnitt in der durchgezogenen Linie. Diesen Monat hat der XAU zum ersten Mal seit 2011 relative Stärke zum stärksten Sektor der Welt, Information Technology, aufgebaut. Da ist jeder Kommentar ein Wort zu viel.
Alfons Cortés
Senior Partner
Unifinanz Trust reg.
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LI-9490 Vaduz
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