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Hier anmeldenDer am 31. Dezember 1969 auf hundert Punkte lancierte MSCI Weltindex hat am Freitag mit 2'319.73 Punkten auf einem Allzeithöchst geschlossen. Dies nach grösseren Schwankungen von Januar 2018 bis Oktober 2019 die allesamt innerhalb jener Grenzen des 20-Monate-Bollinger-Bandes stattfanden die nur einen Schluss zuliessen: Dass kein Bärenmarkt begonnen hatte. Auf historischen Höchstkursen schlossen im Dezember auch die MSCI-Sektorenindizes Information Technology, Healthcare, Consumer Staples und Consumer Discretionary.
Interpretationsfrage
Sind die vom MSCI Welt erreichten Werte eine spekulative Blase, eine Bullenfalle oder Aufbruch in eine neue Phase des primären Aufwärtstrends? Aus meiner Sicht gibt es nur eine Interpretation: letztere. Seit rund drei Monaten hat die Marktbreite in fast allen Sektoren zugenommen. Jeder Sektor wird in mehreren Industrien unterteilt. Gab es früher in allen Sektoren sowohl sich positiv entfaltende als auch negativ entwickelnde Industrien, drehen von Woche zu Woche mehr Industrien ins Positive. Während es bis in den Sommer hinein zwischen den 96 Industrien stark variierende technische Daten zwischen den drei Regionen Nordamerika, Europa und Asien-Pazifik (mit Schwerpunkt Japan) gab, sind mittlerweile die regionalen Unterschiede eingeebnet worden. Jeden Montag schaue ich mir die zehn Industrien mit den höchsten und die zehn mit den tiefsten technischen Wertungen an. Unter den zehn Schlusslichtern weisen nur noch sieben negative Wertungen auf. Drei stehen leicht besser als neutral da. Signifikant ist auch das zunehmende absolute und relative Momentum zum MSCI Welt des zweitgrössten Sektors, Financials. Ferner gehen relativ stark ins neue Jahr Information Technology, Industrials und Healthcare. Consumer Discretionary ist neutral, Materials, Consumer Staples, Utilities, Real Estate, Communication Services und Energy sind relativ schwach, weisen aber mit Ausnahme von Energy positive Trendsignale auf. Die Präferenzen werden sich im Verlaufe des Jahres noch verschieben. Wesentlich ist dabei, dass die positiven Entwicklungen sich über mittlerweile mehrere Monate langsam ausgebreitet haben und immer wieder von kleinen Konsolidierungen unterbrochen wurden in denen klare Signale durchkamen, dass Kursrückschläge rasch Kaufbereitschaft auslösten. Sowohl spekulative Blasen als auch Bullenfallen produzieren unterhalb der Indexebene völlig andere Muster.
Anlageklasse im Vordergrund
Die Selektivität nimmt somit ab, am Markt wird vermehrt die ganze Anlageklasse Aktie positiv beurteilt. Das dürfte dazu führen, dass die Bewertungen auf Gesamtmarktebene wieder vermehrt beachtet werden. Als Folge davon dürften Europa und Japan zur teureren Wallstreet aufholen. Besser als der SMI ist für die erwartete Marktphase der SMIM zusammengesetzt. Das zeigen die in den Sektoren zu Tage tretenden Präferenzen. Eurostoxx 50 und Stoxx 600 dürften endlich ihre jeweilige zyklische Höchstmarke von April 2015 nachhaltig überbieten. Somit präsentiert sich ein deutlich positives Gesamtbild für die Börsen der Welt, insbesondere für jene der industrialisierten Ökonomien. Die Dynamik, die sich im Markt nun über mehrere Monate aufgebaut hat, bedarf kaum exogener Impulse, um sich fortzusetzen. Die Kurse dürften deutlich weniger ereignisgetrieben sein als in den letzten rund zwei Jahren.
Alfons Cortés
Senior Partner
Unifinanz Trust reg.
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LI-9490 Vaduz
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