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Hier anmeldenDie Handlungsattribution der meisten Akteure liegt bei der gegebenen Marktverfassung nicht darin, dass die Umstände grundsätzlich als positiv für die Anlageklasse Aktie angesehen werden. Gleichzeitig gibt es einen Anlagebedarf, der insbesondere von Institutionellen eine bestimmte Quote nicht unterschreiten darf. Der aktiv bewirtschaftete Teil sucht nach Aktien von Unternehmen, von denen angenommen wird, dass sie auch unter den gegebenen Umständen positive Ergebnisse für die Aktionäre erzielen. Das ist der Hintergrund vor der extremen Heterogenität, die an den Aktienmärkten zu beobachten ist. Das darf trotz fallender Indizes nicht mit einem Bärenmarkt verwechselt werden, welchem man ausweichen muss. Dafür gibt es nach wie vor zu viele positive Trendverläufe einiger Sektoren, mehrerer Industrien und zahlreicher Aktien.
Eine Erholung sei höchstens ein Bärenmarkt Rally, lautet der Tenor der meisten Kommentatoren.
Selbst wenn dem so wäre, dann kann ein Bärenmarkt Rally entscheidende Gewinnbeiträge erbringen. So zum Beispiel von September 2001 bis Januar 2002 als S&P 500 24.66% zulegte:
Das in einem Markt, der dem S&P 500 von März 2000 bis Oktober 2002 50.5% kostete:
Der springende Punkt ist doch der: Niemand weiss im Voraus, was in der Welt passiert, und was diese Welt mit den Aktienmärkten anstellt.
Gute Anlagepolitik fängt mit einer Anlagestrategie an, die Spielraum lässt für taktische Massnahmen.
Gute Analyse liefert keine Prognosen, verstanden als Vorhersage bestimmter Kurse zu bestimmten Zeiten. Sie beschränkt sich darauf, die Gegenwart auf den Punkt zu bringen und zu definieren, welche Vorgänge im System selbst eine Veränderung dieser Gegenwart signalisieren, und in welcher Art und Weise. Dazu müssen Veränderungen regelbasiert systematisch beobachtet werden. Folglich bewegt sich die Erwartungsbildung von Signal zu Signal.
Mein Befund ist nach wie vor der, dass sich der globale Aktienmarkt in einer Bifurkationsphase befindet. Die Kursverläufe der Sektoren divergieren stark voneinander. Noch stärkere Divergenzen gibt es zwischen den einzelnen Industrien, und die Divergenzen fallen noch krasser aus zwischen den einzelnen Aktien.
Was in den breit angelegten Indizes als Bärenmarkt daherkommt, kann sehr unterschiedliche Verläufe auf den unterliegenden Ebenen haben, wie Sektoren, Industrien und einzelne Aktien. So gab es im Bärenmarkt ab März 2000 während seiner ganzen Entwicklung divergierende Marktsegmente. Anders im Bärenmarkt ab Oktober 2007:
Das war damals ein homogen negativer Markt, an dem sich rund 90% der Aktien beteiligten und der keinerlei positive Nachrichten, weder von der Zinsfront noch von einzelnen Unternehmen noch als Reaktion auf behördliche Massnahmen, verarbeitete.
Selbstverständlich kann sich die Lage an den Märkten noch verschlechtern, kann doch niemand einen Kriegsverlauf und die unbeabsichtigten Nebenwirkungen von Sanktionen vorhersagen. Gerade deswegen ist die regelbasierte, systematische Beobachtung der Märkte mit dem Ziel, Signale, die signifikante Veränderungen darstellen, zu entdecken.
Alfons Cortés
Senior Partner
Unifinanz Trust reg.
Austrasse 79
LI-9490 Vaduz
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