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Hier anmeldenUm die Einschätzung des US-Aktienmarktes kommt niemand herum, selbst jene nicht, die nur in der Schweiz investieren. S&P 500, Nasdaq und trotz der „altmodischen“ Berechnungsmethode DJ Industrial Average sind insbesondere in kritischen Phasen die Stimmungsmacher weltweit. Die Konstituenten des S&P 500 und des fast parallel geführten MSCI USA erreichen mittlerweile eine Kapitalisierung der Weltbörsen von 62% gegenüber 45% vor zehn Jahren. Schon alleine diese Entwicklung zeigt, dass eine Vernachlässigung der US-Börse auf eigene Gefahr erfolgt. Ferner sind diese beiden Indizes weltweit mit Ausnahme des MSCI Welt die einzigen, in welchen alle Wirtschaftssektoren und Industrien vertreten sind. Obschon es den MSCI Welt seit 1969 gibt findet er ausser als Messlatte für die Performanz professioneller und insbesondere institutioneller Anleger weltweit kaum Beachtung.
Der rettende Anker
In der Kolumne vom 14. November habe ich versucht, anhand von zwei Industrien die enormen Divergenzen zu illustrieren, welche die US-Börse mittlerweile kennzeichnen. Seither ist der S&P 500 bei sehr hohen Tagesschwankungen ganz leicht gefallen. Der zu Illustrationszwecken verwendete DJ US Household Non-Durable Index ist bis zum 4. Dezember auf seinen historischen Höchstkurs gestiegen während der die gegenteilige Entwicklung repräsentierende DJ US Semiconductors leicht gefallen ist. Bestehende Verhältnisse dieser Art nehmen ab. Um ein Abgleiten der prekären Marktverfassung in einen Bärenmarkt zu verhindern müssen bei schrumpfender Marktbreite Kapitalisierung und Momentum jener Sektoren oder Industrien, die von negativ auf positiv drehen, die gegenteilige Entwicklung nehmenden Sektoren und Industrien ausgleichen. Überdies müssen negativ gewesene Trends die positiv werden ähnlichen Einfluss auf die Stimmung ausüben wie die Gegenseite. Zwischen April und September dieses Jahres, während welcher Zeit der S&P 500 trotz kontinuierlich abnehmender Marktbreite 11% zulegte um auf einen historischen Höchstkurs zu steigen, hat dieses Ausgleichsspiel zwischen schrumpfender Marktbreite und rotierenden Sektorenpräferenzen sehr gut zu Gunsten der Bullen funktioniert.
Abflauende Rotation
Seit anfangs Oktober schwächt es sich ab, zuerst leicht und dann, insbesondere während der letzten zwei Wochen, immer deutlicher. Mittlerweile legen niedrig kapitalisierte Exoten relativ zu während hochkapitalisierte, stark beachtete Industrien relative Verlierer werden. Als Beispiele kann ich den DJ US Casinos und den DJ US Restaurants auf der positiv werdenden Seite nennen und die DJ US Retailers und DJ US Large-Cap Growth auf der negativ gewordenen, um nur bei zwei gegensätzlichen Paaren zu bleiben. Das Ungleichgewicht von Kapitalisierung und Signaleffekt zwischen den zwei positiv werdenden und den zwei negativ werdenden Industrien braucht wohl kaum hervorgehoben zu werden. Damit schreitet die US-Börse auf einen Punkt zu, an welchem der alte Spruch, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Sturm in New York auslösen könne, akut wird. Die Kräfte sind am Schwinden, die endogen sektorielle Avancen ohne Anschub von Aussen auslösen können. Aus meiner Sicht steigt die Wahrscheinlichkeit, dass panikartige Rückschläge ausgelöst werden wenn der S&P 500 seinen 20-Monate-Durchschnitt durchbricht. Rückschläge auf etwa 2‘350 Punkte könnten dann sehr rasch erreicht werden.
Alfons Cortés
Senior Partner
Unifinanz Trust reg.
Austrasse 79
LI-9490 Vaduz
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